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Privates

Happy Birthday, Colin!

Wenn bestimmte Menschen über „dieses Internet“ und vor allem über „Facebook“ sprechen, dann ist auch die These von der Sozialschädlichkeit nicht weit. Menschen vereinsamen, werden dedpressiv und verlernen soziale Kompetenzen. Besonders schön ist auch immer der Satz „Echte Freunde seien ja viel wichtiger!“.

Nun ist mal wieder etwas sehr Schönes in diesem ach so unsozialen Internetz passiert, oder besser: Es passiert gerade.

Colin, ein 10 Jahre alter Junge aus Richland, Michigan wurde von seiner Mutter gefragt, ob er zu seinem 11. Geburtstags eine Party haben möchte, woraufhin er geantwortet hat, er wüsste nicht, wen er einladen so, da er keine Freunde hätte. Colin leidet  an einer Entwicklungsstörung ähnlich dem Asperger-Syndrom, weshalb er mit sozialen Fertigkeiten Schwierigkeiten hat und wohl auch seine fehlenden Freunde erklärt.

Daraufhin hat Colins Mutter eine Facebookseite namens „Happy Birthday Colin“ ins Leben gerufen, die mittlerweile knapp 1,95 Milliones Likes hat. Das ins Leben gerufene Postfach (Colin – PO Box 756 – Richland, MI 49083-0756 – USA) quillt regelmäßig über mit Sendungen aus aller Welt.

collinseleven

Ich für meinen Teil werde auch noch in den kommenden Tagen eine kleine Karte (ja, aus Totholz) schreiben, damit diese rechtzeitig zum Geburtstag am 09. März da ist. Und bis dahin blogge ich eine digitales „Happy Birthday, Colin!“.

Und ich freue mich, dass mal wieder ein Beweis dafür entstanden ist, dass nicht all diejenigen, die einen Facebookaccount haben, vollkommen vereinsamt vor dem Rechner hocken, sondern dass es sicher um ganz reale Menschen handelt, von denen zwei Millionen sich daran erfreuen können, einem kleinen Jungen einen ganz besonderen Geburtstag zu bereiten.

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www.ziebke.net

Browser von A-Z

Anfang November machte ein Blogpost die Runde – von mir gesehen als erstes bei Frank – in dem die Internetseiten aufgelistet wurden, die vorgeschlagen werden, wenn man den ersten Buchstaben in die Adresszeile des Browsers eingibt.

a – abendblatt.de – Nachrichten
b – bergedorfer-zeitung.de – Nachrichten
c – com4.strato.de – Das Webfrontend für die E-Mails
d – derreinbeker.de – Nachrichten
e – ebay.de – Kennt ihr
f – facebook.de – Kennt ihr auch
g – google.com – Kennt ihr ebenfalls
h – hl-live.de – Nachrichten
i – immonet.de – Immobilienportal
j – jush-blog.de – Blog der Jungen Union Schleswig-Holstein
k – kunde.comdirect.de – Online-Banking
l – landesblog.de – Blog rund um das schönste Bundesland der Welt
m – mopo.de – Nachrichten
n – nichtlustig.de – Zeitvertreib
o – orschlurch.net – Zeitvertreib
p – — – Zeitvertreib
q – nix gefunden…
r – reinbek.de – Die städtische Seite
s – spiegel.de – Nachrichten
t – twitter.com – Kennt ihr
u – nix gefunden…
v – vavideo.de – Mediathekenzusammenfassung
w – welt.de – Nachrichten
x – xing.com – Kennt ihr
y – youtube.com – Zeitvertreib
z – ziebke.net – This is where the magic happens

Kommt deutlich weniger spektakuläres bei raus, als man befürchten könnte.

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Medienpolitik Netzpolitik

Denkt mal drüber nach…

Mehrere Verlage haben sich gerade mit einer Kampagne an die geneigte Internetöffentlichkeit gewandt mit der Bitte, Adblocker auszuschalten. Das ist ja grundsätzlich auch nachvollziehbar, man möchte ja schließlich Geld verdienen, denn Journalismus kostet ja auch. Bis hierhin ist alles noch in nachvollziehbar.

Zwar überzeugt es mich nur so halb, wenn ich auf Internetangebote von Medienseiten gehe und ein Großteil der Meldungen nur kopiertes dpa-Material ist und auf der anderen Seite von den rund um die Uhr arbeitenden Journalisten gesprochen wird, aber sei es drum.

Ich glaube kaum, dass diese Bitte der Verlage viel Gehör findet. Ich für meinen Teil habe nichts gegen Werbung, aber diese ist mittlerweile derart störend geworden, dass ich sie einfach nicht mehr haben will. Bis vor kurzem – eigentlich sogar bis heute – konnte ich die „Annehmlichkeiten“ eines Standard-DSL Anschlusses mit 768 KB/s genießen. Wenn ich also mehrere Tabs geöffnet habe und mich irgendwelche Flash-Ungetüme angesprungen haben, ging erstmal eine halbe Minute gar nichts mehr, bis alles geladen war. Von Werbung, die in voller Lautstärke irgendwelche Videos abspielt, ganz zu schweigen. Oder es erscheinen vier verschiedene Pop-Up-Fenster, die sich erstmal öffnen – pro geöffnetem Tab, selbstverständlich.

Solange Seiten so einen Mist als Werbung einblenden, sehe ich mich gezwungen, Adblocker einzusetzen. Wenn es „normale“ Werbung ist, die mich nicht erstmal auf 180 bringt, überleg ich es mir gerne, den Adblocker abzuschalten. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht auf die Idee komme, ein Produkt zu kaufen, wenn mir die dazu gehörende Werbung erstmal den Browser lahmlegt. Denkt mal drüber nach, liebe Verlage…

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Politik

Blogparade: Gedanken zur Kommunikation im Netz

Die Enquete-Kommission “Internet und digitale Gesellschaft” des Deutschen Bundestages hat zur Blogparade aufgerufen und ich will mal versuchen – natürlich am letzten Tag der Frist – etwas dazu beizutragen. In diesem Zusammenhang nochmal vielen Dank auf den Hinweis von Frank!

Grundsätzliches

Ich halte jede Trennung von „Netz“ und „realer Welt“ für eine Künstliche. Meist wird diese von Personen gemacht, die das Netz nicht verstehen. Das Netz – oder vielmehr die Kommunikation im Netz – ist die gleiche Kommunikation, die sich lediglich verlagert. Sie findet immer noch zwischen Menschen statt, die sich vielleicht nicht wie einst zufällig an der Straßenecke getroffen haben, sonder eben im Netz. Aber immer noch zwischen Menschen.

Ein Wort zu Trollen

Trolle wird es auch weiterhin geben. Sie gab es auch schon immer, auch außerhalb des Netzes. Dies wird man allen Bemühungen zum Trotz nie ganz verhindern können.

Was wären drei sinnvolle Regeln für Kommunikation im Netz?

1. Man sollte nichts schreiben, was man nicht auch laut in einer Kirche neben seiner Großmutter aussprechen würde
Ähnlich, wie man kurz nachdenken sollte, bevor man seinen Mund aufmacht, sollte man ebenfalls kurz nachdenken, bevor man sich im Netz äußert. Und die Dinge, die man dann im Netz von sich gibt, sollte man auch vertreten können, und dies natürlich auch nach einer gewissen Zeitspanne, da sie von einer relativen Dauerhaftigkeit sind. Im Idealfall kann man auch später zu allen Äußerungen stehen und sie zumindest im damaligen Kontext rechtfertigen, die man im Netz von sich gibt.

2. Man sollte sich nicht anonym äußern, wenn es vermeidbar ist
Wenn man im Internet unterwegs ist und sich dort äußert, sollte man dies in der Regel nicht anonym tun. In Deutschland – und darauf zielt ja die Enquete ab und nicht auf irgendwelche Regime, in denen Meinungsfreiheit nicht gesichert ist – kann ich mich zu allen Themen äußern, die ich für relevant erachte. Und eigentlich immer tue ich dies unter meinem Klarnamen.
Und ich weigere mich auch mittlerweile, mich auf Diskussionen mit Personen einzulassen, die dies Anonym tun oder zumindest mit nicht zuzuordnenden Alias. Dies gehört für mich zu einem gegenseitig respektierenden Umgang dazu.

3. Man sollte sein virtuelles Gegenüber wahr- und ernstnehmen
Manchmal ist es schwierig, sich zu vergegenwärtigen, dass am anderen Ende der Kommunikation auch ein Mensch sitzt. Dabei ist dies für mich eine der elementarsten Grundlagen der Kommunikation, gerade im Netz, wo dies nicht immer augenscheinlich ist. Wenn ich es dann noch schaffe, mich in den aderen hineinzuversetzen und zu verstehen, warum er (oder sie) so reagiert, wie dies der Fall ist, ist schon viel gewonnen.

Und wie ist das zu bewerkstelligen?
Stellt sich die Frage, wie dies zu erreichen ist. Ich halte von Versuchen, dies gesetzlich stärker zu regulieren, überhaupt nichts. Auch virtuelle Ladenöffnungszeiten sind ja kein gangbarer Weg. Man muss diese Entwicklung eher im gesamtgesellschaftlichen Kontext sehen. Trolle sind ja auch in der realen Welt vorhanden und es will mir nicht in den Sinn kommen, dass Leute, die sich im Netz inadäquat verhalten, in der „realen Welt“ plötzlich ein Vorzeigeverhalten an den Tag legen. Von einer neuen Kulturtechnik zu sprechen, halte ich ebenfalls für überzogen. Zwar gibt es Dinge, die im Internet anders funktionieren als bei anderen Kommunikationswegen – so fällt viel Kommunikation auf der Metaebene weg – aber dies sollte niemanden vor unüberwindbare Hindernisse stellen.