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Das Großunternehmen und die JU-Marionette

Heute stieß ich im manager magazin auf den Artikel „Wirtschaftsprüfer PwC hilft Nachwuchs-Star der CDU nach Kräften„, der vermeintlich investigativ die Verbindungen zwischen Paul Ziemiak und einem der großen deutschen Wirtschaftsprüfer aufdecken will. Als alter JUler im Hezen bin ich nur wieder extrem enttäuscht von der Qualität dieses Artikels. Nachdem ich vor kurzem unter „Diktatur bei der Jungen Union?“ mehrfach einen Welt-Artikel mit massiven Fehlern beäugt habe, ärgert mich diese Häufung von vermeintlichem Journalismus mit dem Ziel, in der Jungen Union für Unruhe zu sorgen.

Das Hauptproblem bei dem Artikel von Dietmar Palan im manager magazin ist allerdings nicht die massive Verwendung von falschen Information wie im Artikel in der Welt, sondern das Fehlen jeglicher relevanter Information. Nach der reißerischen Überschrift und der Subheadline, die das „Strippenziehen“ von „Deutschlands größtem Wirtschaftsprüfer“ ankündigt, kommt nur noch heiße Luft.

Denn, nach Einleitung in die „delikate Konstellation“ wird aufgedeckt, dass zumindest 4  in Worten: vier! – Mitglieder mit CDU-Parteibuch für PwC arbeiten. Wenn man das in Relation zu den knapp 9.300 Mitarbeitern von PwC in Deutschland setzt, dann ist das schon gewaltig. (Ich kenne persönlich noch einen weiteren PwC-Partner mit Parteibuch und Funktion, aber pssst…)

Wenn ich in einem Unternehmen arbeite und dafür entlohnt werde, dann erschließt sich mir nicht, weshalb dadurch mein politisches Engagement unterstützt werden sollte. Wenn ich nach Feierabend mein Büro verlasse und Abends die Vorstandssitzung meines CDU-Ortsverbandes leite, dann wird dies durch meinen Arbeitgeber weder unterstützt noch verhindert, sondern nicht im Ansatz tangiert. Es ist meine Freizeit, in der ich tun und lassen kann, was ich will.

Aber es ist wohl müßig, sich darüber aufzuregen; die Presse oder zumindest Teile dieser finden es wohl amüsant, sich in die Nachfolge von Philipp Missfelder einzumischen.