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Hamburger StuPa-Wahlen – Spaß und Spannung!

An der Uni Hamburg fanden mal wieder Wahlen zum StuPa statt. Das Studierendenparlament – so die Langbezeichnung – ist das höchste Beschlussgremium der Verfassten Studierendenschaft. Während der Gedanke hinter studentischer Selbsterverwaltung ein sehr ehrenwerter ist, weicht die konkrete Umsetzung manchmal etwas ab.

Ich für meinen Teil dufte selbst zwei Semester Mitglied des StuPas an der Uni Hamburg sein und durfte diverse Erfahrungen machen, die ich damals auch unter dem Tag „StuPa“ verbloggt habe.

Bevor es allerdings zur eigentlichen Arbeit im StuPa geht, müssen erstmal die Ergebnisse ausgezählt werden. Bei der diesjährigen Auszählung kam es zu soviel Ungereitmheiten und Chaos, dass die Auszählung abgebrochen wurde.

Bin ich eigentlich der Einzige, der wenig Verständnis dafür hat, wenn bei der Auszählung der Ergebnisse soviel Alkohol fliesst, dass die Auszählenden nicht mehr in der Lage sind, ihrer Aufgabe nachzukommen? Von dem Chaos bei der Wahl und einem versuchten tätlichen Angriff, wie im Bericht zu lesen ist, ganz zu schweigen.

Es geht ja nun nicht um eine Klasensprecherwahl, sondern um das StuPa, welches den AStA wählt. Und der hat einen Haushalt von fast 900.000,- €, von denen über 800.000,- direkt von den Studierenden gezahlt werden.

Angesichts solcher Vorkommnisse sollte man den Studenten wirklich freistellen, der Verfassten Studierendenschaft beizutreten anstatt sie wie heute zu Zwangsmitgliedern zu machen. In dieser Form ist das nur noch eine Farce.

Edit sagt: Es hat wohl mittlerweile am Abend des 22.01. eine erfolgreiche Nachzählung stattgefunden. Unter notarieller Aussicht. Begonnen am Vormittag. Ohne Alkohol (soweit ich weiß). Ohne Handgreiflichkeiten. Geht doch.

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So langweilig ist Jura manchmal gar nicht

Da sage noch mal jemand, das Studium der Rechte wäre langweilig: Wie Sebastian Salek – selbst Jura-Student an der dortigen Uni – in seinem Blogost „Cambridge ‘drinking society initiation’ exam question“ berichtet, hat an der Uni Cambridge eine Strafrechtsklausur folgenden Inhalt gehabt:

    Sandra is President of The Vizards, a College drinking society. She is organising the initiation of new members. After a great deal of alcohol has been drunk, the members of the society form a circle around Billy, Gilbert and Richard who are to be initiated.

(i) Sandra blindfolds Billy and tells him that Tracey will suck his penis. Jonny does so.

(ii) Sandra penetrates Gilbert’s anus with a bottle. Although Gilbert appears to resist, and has to be held down by Tracey, he actually enjoys the experience.

(iii) Sandra waxes Richard’s pubic hair and pulls it off with such force that she removes a significant part of his skin. The wound becomes infected, but Richard is so embarrassed that he does not get medical help and dies.

Consider what offences, if any, have been committed.

Ich denke, eine Übersetzung kann ich mir ersparen. Und es scheint Kreise zu ziehen, zumindest haben laut seinem Blog 16 Zeitungen darüber berichtet, darunter als deutschsprachiges Medium auch Spiegel Online, auf den ich aus bekannten Gründen ja nicht direkt verlinke. Ich halte es zumindest für eine gewagte Aufgabestellung, zumal die zu erwartende Heiterkeit unter den Studenten sicher für Unruhe gesorgt haben dürfte.

Mir ist in meinem Studium an der Uni Hamburg ähnliches nicht über den Weg gelaufen, obgleich ich in einer Baurechtsklausur mal die Zulässigkeit eines Bordells in einem unbeplanten Innenbereich nach § 34 BauGB prüfen sollte. Der Sachverhalt war allerdings deutlich weniger „plastisch“…

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Diesmal hab ich eine Ausrede!

Meistens hatte ich in der Vergangenheit, wenn ich mal nicht gebloggt habe, kaum mehr als die typische Faulheit vorschieben.  Diesesmal hab ich aber gleich mehrere Gründe, die mein Nicht-Blogging irgendwie erklären können. Numero Uno ist die Tatasache, dass ich die letzten Monate jede Woche in der Uni war. Nicht immer jeden Tag, aber sehr häufig und auch sehr lange. Ich habe nämlich in diesen vorlesungsfreien Zeiten das Ziel, drei Hausarbeitenscheine hintereinander abzuarbeiten. Die haben sich bei mir irgendwie immer prokrastiniert, so dass ich jetzt einfach mal ran  musste. Nachdem ich gestern nun die zweite Hausarbeit abgegeben habe, habe ich jetzt eine Woche Zeit, bis am Montag der nächste Sachverhalt auf mich wartet. Ergebnisse habe ich übrigens noch keine, da warte oich selber sehr gespannt drauf.

Der andere Grund ist einfach der: Es ist Wahlkampf. Falls es jemand noch nicht gemerkt haben sollte, es sind am 27.09. nicht nur Bundestagswahlen, sondern auch Landtagswahlen. Und da muss ich natürlich dafür streiten, dass meine Kandidaten auch vernünftig abschneiden, zumindest im Rahmen meiner bescheidenen Mittel. Eine Aufgabe, die ich übernommen habe bzw. die mir so im Halbsatz von Stecki angetragen wurde, ist die Internetpräsenz meines Landtagskandidaten Mark-Oliver Potzahr. Am Anfang hab ich mich ein wenig schwer getan, aber nach ersten Startschwierigkeiten hab ich was ganz vernünftiges auf die Beine gestellt. Um ehrlich zu sein: Ich finde die Seite sehr sehenswert. Die Seite läuft unter WordPress und nach vielen Versuchen nach anderen Themes auf dem selben Arthemia Theme wie ziebke.net. www.potzahr.de ist allerdings deutlich individualisierter als meine eigene Seite, etwas was recht zeitintensiv und mit Handarbeit verbunden war, aber sehr schöne Anregungen für diese Seite hier geliefert hat.

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Halbzeit im Praktikum

Seit dem 03. November befinde ich mich im Rahmen meiner zu absolvierenden juristischen Pflichtpraktika in der Rechtsabteilung der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG, wohl eher bekannt als VHH. Kleiner Tipp: Wer das ganze jetzt noch nicht zuordnen kann, möge mal auf die Busse im Osten Hamburgs schauen, welche drei Buchstaben sich dort in Silber meist wiederfinden. Kurzum: Ein Konzernunternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs, welches im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) den östlichen Bereich von Hamburg und die umliegenden Kreise bedient. Wer näheres zur VHH AG wissen möchte, der sei gerne auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag verwiesen.
Vor meiner Bewerbung war ich etwas am zweifeln, ob ich, der nie wirklich Spaß an Zivilrecht hatte, gleich in eine Rechtsabteilung gehen sollte, die schließlich eine Unternehmensgruppe mit knapp 1600 Mitarbeitern betreut.
Aber ich muss sagen, dass ich diese Entscheidung nach der Hälfte der Zeit noch nicht im Ansatz bereut habe, ganz im Gegenteil. Ich habe festgestellt, dass ich mich doch schneller als erwartet in für mich neue und spezielle Rechtsgebiete einarbeiten kann, als Beispiel sei hier das Internationale Privatrecht mit Hinblick auf die speziellen Anforderungen Dänemarks genannt.
Was mich vor allem in der Konzernjuristerei reizt, ist der Anspruch, Probleme im Vorwege kreativ zu erkennen und zu helfen, diesen aus dem Weg zu gehen. Im Studium geht es meist um Fälle, die aus der Retrospektive betrachtet werden und bei denen die Kreativität darin endet, interessante Begründung die eigene Meinung zu finden. Hier darf man manchmal etwas um die Ecke denken, muss aber auch den Ansprüchen des privatwirtschaftlich organisierten Unternehmens gerecht werden. Dieses Spannungsfeld ist sehr interessant.
Aus rein juristisch-theoretischer Sicht bewertet man Dinge meist anders, als es in der Praxis umzusetzen möglich wäre. 
Neben den Anforderung meiner Tätigkeit an sich sind aber auch alle Rahmenbedingungen hier sehr gut: Nette Kollegen, flexible Arbeitszeiten, annehmbare Arbeitswege und ein schönes Büro (Bild folgt).