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Studium

Halbzeit im Praktikum

Seit dem 03. November befinde ich mich im Rahmen meiner zu absolvierenden juristischen Pflichtpraktika in der Rechtsabteilung der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG, wohl eher bekannt als VHH. Kleiner Tipp: Wer das ganze jetzt noch nicht zuordnen kann, möge mal auf die Busse im Osten Hamburgs schauen, welche drei Buchstaben sich dort in Silber meist wiederfinden. Kurzum: Ein Konzernunternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs, welches im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) den östlichen Bereich von Hamburg und die umliegenden Kreise bedient. Wer näheres zur VHH AG wissen möchte, der sei gerne auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag verwiesen.
Vor meiner Bewerbung war ich etwas am zweifeln, ob ich, der nie wirklich Spaß an Zivilrecht hatte, gleich in eine Rechtsabteilung gehen sollte, die schließlich eine Unternehmensgruppe mit knapp 1600 Mitarbeitern betreut.
Aber ich muss sagen, dass ich diese Entscheidung nach der Hälfte der Zeit noch nicht im Ansatz bereut habe, ganz im Gegenteil. Ich habe festgestellt, dass ich mich doch schneller als erwartet in für mich neue und spezielle Rechtsgebiete einarbeiten kann, als Beispiel sei hier das Internationale Privatrecht mit Hinblick auf die speziellen Anforderungen Dänemarks genannt.
Was mich vor allem in der Konzernjuristerei reizt, ist der Anspruch, Probleme im Vorwege kreativ zu erkennen und zu helfen, diesen aus dem Weg zu gehen. Im Studium geht es meist um Fälle, die aus der Retrospektive betrachtet werden und bei denen die Kreativität darin endet, interessante Begründung die eigene Meinung zu finden. Hier darf man manchmal etwas um die Ecke denken, muss aber auch den Ansprüchen des privatwirtschaftlich organisierten Unternehmens gerecht werden. Dieses Spannungsfeld ist sehr interessant.
Aus rein juristisch-theoretischer Sicht bewertet man Dinge meist anders, als es in der Praxis umzusetzen möglich wäre. 
Neben den Anforderung meiner Tätigkeit an sich sind aber auch alle Rahmenbedingungen hier sehr gut: Nette Kollegen, flexible Arbeitszeiten, annehmbare Arbeitswege und ein schönes Büro (Bild folgt).